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MRSA und Schwangerschaft

Eine normale Entwicklung eines ungeborenen Kindes wird durch eine MRSA-Besiedlung der Mutter nicht beeinträchtigt. Die Risiken die eine MRSA-Besiedlung mit sich bringt, werden durch die Schwangerschaft nicht beeinflusst. Aus dem Nachweis einer MRSA-Kolonisation bei einer Schwangeren lässt sich ohne andere medizinische Gründe keine Indikation zur Sectio ableiten. Nach der Geburt sollten Mutter und Kind gemeinsam in einem Zimmer isoliert werden. Dies hört sich erst einmal drastisch an, meint aber lediglich, dass Mutter und Kind gemeinsam in einem Einzelzimmer untergebracht werden sollten (rooming-in), um andere Patienten vor einer möglichen Übertragung zu schützen. Die MRSA– Besiedlung der Mutter rechtfertig in keiner Weise eine Trennung von Mutter und Kind. Die Mutter soll im Umgang mit ihrem Neugeborenen ausschließlich auf eine gute Basishygiene achten. Gerade Mütter mit MRSA-Besiedlung sollten zum Stillen motiviert werden. Um das Risiko möglicher Brustdrüsenentzündungen (Mastitiden) bei der Mutter (bei MRSA-Besiedlung des Rachens des Neugeborenen) oder die Übertragung von MRSA von der Haut/Brustwarze der Mutter auf das Neugeborene zu senken, sollte vor und nach dem Stillen eine sorgfältige Händehygiene sowie eine Desinfektion der Brustwarze mit 0,1% Octenidin-Lösung erfolgen. Das Aufbewahren von abgepumpter Muttermilch wird nicht empfohlen, da es durch die Lagerung zu einer Keimvermehrung kommen kann. Die Nabelpflege des Neugeborenen sollte mit 0,1%iger Octenidin-Lösung erfolgen.